Landkärtchens Blog

Mitteilungen eines Schmetterlings...
Donnerstag, 14. Mai 2009
Probefahrt
Die neueste Entwicklung eines Eisenbahnzugs ist mit verschiedenen Fachleuten zur Abnahme unterwegs. Als unabhängiger Fachmann hat man einen Physikprofessor einer angesehenen Hochschule mit eingeladen.

Auf der Fahrt stellt die Abnahmekommission fest, dass der Zug beim Fahren rumpelt. Sofort stehen sich der Produzent und ein Vertreter der Deutschen Bahn mit bösen Vorwürfen gegenüber. Zur Schlichtung schickt man den Physikprofessor, das Problem zu untersuchen.

Er geht streng logisch vor. Zuerst begutachtet er die Lok. Von der kommt das Geräusch nicht, also kann sie vernachlässigt werden.

In jedem Wagen rumpelt es genauso. Also kann man das Problem auf einen Wagen beschränken.

Der Physiker horcht, ob das Geräusch von oben oder unten kommt. Es kommt von unten und er schließt daraus, dass der Wagenkasten ausgeschlossen werden kann.

Er sieht sich das Achsgestell an, stellt fest "Achse gut geschmiert". Bleiben die Räder.

Die Räder können nach kurzer optischer Analyse in erster Ordnung als Kreis beschrieben werden. Kreisflächeninhalt ist Pi mal r-Quadrat. Pi ist eine Konstante und rumpelt nicht. Spätestens nach einer Weile Fahrt ist r konstant. Beides kann man also wegstreichen. Bleibt das Quadrat.

Als Fazit im Untersuchungsbericht schreibt er demzufolge: Dass ein Quadrat rumpelt, hätte der Konstrukteur berücksichtigen müssen, ohne dass dies vorher vertraglich genau geregelt wird.

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