Donnerstag, 4. September 2008
Mehr Steuergelder für Arbeitsunwillige!
landkaertchen, 04.09.2008, 01:40h
Lieber Leser!
Wollen wir doch mal probieren, mich in das politische Spektrum einzusortieren. Ich gebe Ihnen hier ein immer aktuelles Thema, um diese Frage zu klären: Nutzen bestimmte Bürger mit ihrer Unlust auf Arbeit unseren Sozialstaat aus?
Die ganz landläufige Meinung, die mir bei dieser Sache immer wieder entgegenschmettert ist, dass ein großer Teil der Hartz-IV-Empfänger (früher also die Sozialhilfeempfänger, falls das mal jemand mit historischen Debatten vergleichen will) ganz zufrieden sind, dass sie nicht arbeiten müssen und mit dem Geld und den Beihilfen, die ihnen gewährt werden, ganz gut um die Runden kommen. Und dass das ungerecht gegenüber der arbeitenden Bevölkerung, insbesondere den unteren Einkommensgruppen ist. Und die sollen doch einfach Arbeit zugewiesen bekommen und nicht von unseren Steuergeldern leben.
Stimmen Sie dem zu? Ok. Wenn Sie jetzt nicht ganz links sind, können Sie der Argumentation sicher einiges abgewinnen.
Meinen Mitarbeitern stelle ich in dieser Debatte folgende Frage:
Nehmen wir an, wir bekommen für dieses Klientel Stellen, die wir für Arbeiten vergeben können, die keiner von uns gerne macht. (Meist ist jetzt ein zustimmendes Aufblitzen in den Augen meiner Gegenüber erkennbar.) Übrigens arbeite ich im öffentlichen Dienst, sonst hätte ich gesagt: wir bekommen dafür ein Budget.
Ich stelle ein paar von diesen Leuten ein. Stellt Euch vor, sie sitzen mit euch am Frühstücks- oder Mittagstisch. Stellt euch vor, welche Diskussionsthemen wir dann haben. Stellt euch vor, wie diese neuen Mitarbeiter, die ja zu dieser Arbeit gezwungen sind, euch Kollegen klar machen, dass sich abrackern nicht lohnt. Dass es für sie ja eigentlich viel leichter ist, den Dreck in die Ecken zu schieben, als diesen dort vorzukehren. Dass sie ja nur kommen, weil sie müssen. Stellt Euch vor, sie machen ihre Arbeit in Zeitlupe neben euch, die ihr euch beeilt, weil die wichtigen Aufgaben ja auch erfüllt werden müssen. Wie sie euch dabei angrinsen. Sicher: Sie gehen mit deutlich weniger Geld nach Hause. Aber es reicht ja, um zu überleben. Und jetzt: Stehen doch wieder zwei von ihnen unten vor der Tür und machen eine zusätzliche Raucherpause. Ich als Chef, fauche sie an und mehr oder weniger wiederwillig lassen sie ihre Stummel fallen... Wollt Ihr denen ständig hinterherräumen? Sie ständig gängeln müssen, dass sie die zugewiesene Arbeit einigermaßen gut erledigen?
Und jetzt meine Frage: Wollt ihr solche Kollegen in Eurem Kollektiv (neudeutsch Team) haben?
Mir gegenüber zeichnen sich Fragezeichen auf den Stirnen meiner Mitarbeiter ab. Ich denke nämlich, dass wir unsere Atmosphäre mit dieser Aktion kaputt machen würden und nach gewisser Zeit alle Mitarbeiter nur noch widerwillig auf Arbeit kommen. Inklusive dem Chef.
Meine These: Nicht nur, dass wir durch Einsparung der steuerlichen Finanzierung der Arbeitsunwilligen unsere Arbeitsmoral kaputt machen lassen würden. Ich denke, dass der gesamtwirtschaftliche Erfolg größer ist, wenn wir diese Zeitgenossen von unseren Betrieben fern halten. Auch auf Kosten der Steuerzahler. Wer sollte es sonst bezahlen?
Wo bin ich nun mit meiner Meinung einzuordnen? Rechts? Links? Liberal? Oder pragmatisch? Oder einfach nur komisch?
Wollen wir doch mal probieren, mich in das politische Spektrum einzusortieren. Ich gebe Ihnen hier ein immer aktuelles Thema, um diese Frage zu klären: Nutzen bestimmte Bürger mit ihrer Unlust auf Arbeit unseren Sozialstaat aus?
Die ganz landläufige Meinung, die mir bei dieser Sache immer wieder entgegenschmettert ist, dass ein großer Teil der Hartz-IV-Empfänger (früher also die Sozialhilfeempfänger, falls das mal jemand mit historischen Debatten vergleichen will) ganz zufrieden sind, dass sie nicht arbeiten müssen und mit dem Geld und den Beihilfen, die ihnen gewährt werden, ganz gut um die Runden kommen. Und dass das ungerecht gegenüber der arbeitenden Bevölkerung, insbesondere den unteren Einkommensgruppen ist. Und die sollen doch einfach Arbeit zugewiesen bekommen und nicht von unseren Steuergeldern leben.
Stimmen Sie dem zu? Ok. Wenn Sie jetzt nicht ganz links sind, können Sie der Argumentation sicher einiges abgewinnen.
Meinen Mitarbeitern stelle ich in dieser Debatte folgende Frage:
Nehmen wir an, wir bekommen für dieses Klientel Stellen, die wir für Arbeiten vergeben können, die keiner von uns gerne macht. (Meist ist jetzt ein zustimmendes Aufblitzen in den Augen meiner Gegenüber erkennbar.) Übrigens arbeite ich im öffentlichen Dienst, sonst hätte ich gesagt: wir bekommen dafür ein Budget.
Ich stelle ein paar von diesen Leuten ein. Stellt Euch vor, sie sitzen mit euch am Frühstücks- oder Mittagstisch. Stellt euch vor, welche Diskussionsthemen wir dann haben. Stellt euch vor, wie diese neuen Mitarbeiter, die ja zu dieser Arbeit gezwungen sind, euch Kollegen klar machen, dass sich abrackern nicht lohnt. Dass es für sie ja eigentlich viel leichter ist, den Dreck in die Ecken zu schieben, als diesen dort vorzukehren. Dass sie ja nur kommen, weil sie müssen. Stellt Euch vor, sie machen ihre Arbeit in Zeitlupe neben euch, die ihr euch beeilt, weil die wichtigen Aufgaben ja auch erfüllt werden müssen. Wie sie euch dabei angrinsen. Sicher: Sie gehen mit deutlich weniger Geld nach Hause. Aber es reicht ja, um zu überleben. Und jetzt: Stehen doch wieder zwei von ihnen unten vor der Tür und machen eine zusätzliche Raucherpause. Ich als Chef, fauche sie an und mehr oder weniger wiederwillig lassen sie ihre Stummel fallen... Wollt Ihr denen ständig hinterherräumen? Sie ständig gängeln müssen, dass sie die zugewiesene Arbeit einigermaßen gut erledigen?
Und jetzt meine Frage: Wollt ihr solche Kollegen in Eurem Kollektiv (neudeutsch Team) haben?
Mir gegenüber zeichnen sich Fragezeichen auf den Stirnen meiner Mitarbeiter ab. Ich denke nämlich, dass wir unsere Atmosphäre mit dieser Aktion kaputt machen würden und nach gewisser Zeit alle Mitarbeiter nur noch widerwillig auf Arbeit kommen. Inklusive dem Chef.
Meine These: Nicht nur, dass wir durch Einsparung der steuerlichen Finanzierung der Arbeitsunwilligen unsere Arbeitsmoral kaputt machen lassen würden. Ich denke, dass der gesamtwirtschaftliche Erfolg größer ist, wenn wir diese Zeitgenossen von unseren Betrieben fern halten. Auch auf Kosten der Steuerzahler. Wer sollte es sonst bezahlen?
Wo bin ich nun mit meiner Meinung einzuordnen? Rechts? Links? Liberal? Oder pragmatisch? Oder einfach nur komisch?
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landkaertchen,
Freitag, 5. September 2008, 00:21
Liebe Hartz-IV-Empfänger,
natürlich weiß ich, dass vielen von Ihnen unverschuldet in diese Situation geraten sind. Auch einmal da rein gerutscht, schlagen depressive Gefühle bis hin zur klinischen Diagnose zu, sodass es schwierig ist, wieder in anständige Arbeit zu kommen. Auch das Fortbildungspotenzial unserer Anstalt für Arbeitslose ist verbesserungswürdig.
Allen, die sich hier wiederfinden: Ihr seid nicht gemeint! Es geht hier um eine Minderheit (Vermutung! Ich kenne die Statistik nicht.) Es geht um die, von denen fast jeder einen kennt, der sich nicht kaputtmachen will und lieber von Steuergeldern lebt. Mir ist auch schon mal sojemand über den Weg gelaufen. Es scheint sie also tatsächlich zu geben. Aber: Nicht jeder Hartz-IV-Empfänger ist so einer. Wie sie, lieber Leser.
Vielen Dank für Ihr Verständnis,
Landkärtchen
Allen, die sich hier wiederfinden: Ihr seid nicht gemeint! Es geht hier um eine Minderheit (Vermutung! Ich kenne die Statistik nicht.) Es geht um die, von denen fast jeder einen kennt, der sich nicht kaputtmachen will und lieber von Steuergeldern lebt. Mir ist auch schon mal sojemand über den Weg gelaufen. Es scheint sie also tatsächlich zu geben. Aber: Nicht jeder Hartz-IV-Empfänger ist so einer. Wie sie, lieber Leser.
Vielen Dank für Ihr Verständnis,
Landkärtchen
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